Greta Schimanski / Joschua Helmer

Verschwörungsglaube seit der Covid-19-Pandemie

Schon in den ersten Monaten der Covid-19-Pandemie entwickelten sich Verschwörungserzählungen über deren Ursprünge zu einem zentralen Bestandteil der Proteste gegen die staatlichen Maßnahmen zu ihrer Eindämmung. Die »Querdenken«-Bewegung trägt den Zweifel an gesellschaftlichen Gewissheiten als zentralen Bezugspunkt im Namen; etablierte rechtsradikale Akteure integrieren die Pandemie umstandslos in bestehende Verschwörungserzählungen. Spätestens mit den gemeinsamen Protesten dieser […]

Aus: Demokratie-Dialog, Ausgabe 13-2023

Nadine Kasten / Prof. Dr. Simon T. Franzmann

DieBasis: Partei der Unzufriedenen?

Einleitung Im Schatten der Corona-Pandemie gründete sich im Sommer 2020 eine neue Partei, »dieBasis«. Konkreter Gründungsanlass war die Corona-Politik der Bundes- und Landesregierungen. Als Gründungsursache kann zudem eine weitergehende Unzufriedenheit mit den demokratischen Prozessen in Deutschland vermutet werden. Was diese Demokratie(un)zufriedenheit angeht, gab es zumindest bis zum Ausbruch des Ukrainekrieges einen paradoxen Befund: Entgegen der […]

Aus: Demokratie-Dialog, Ausgabe 12-2023

Florian Finkbeiner

Corona-Proteste, Verschwörungsmythen und Antisemitismus

Auch zu Beginn des Jahres 2022 nimmt die Zahl der Corona-Proteste nicht ab. Doch: Wer protestiert in ost- wie westdeutschen Städten und was braut sich da am rechten Rand derzeit zusammen? Und ist es überhaupt allein die radikale Rechte, die gegen die Corona-Politik aufbegehrt? Dazu gibt es unterschiedliche Einordnungen: Von manchen werden die Corona-Proteste als […]

Aus: Demokratie-Dialog, Ausgabe 10-2022

Prof. Dr. Simon T. Franzmann

Eine polarisierende Zufriedenheit Wie die niedersächsische Bevölkerung über die Corona-Maßnahmen denkt

Seit zwei Jahren hat die Corona-Pandemie nun die Welt im Griff.[1] Zahlreiche Grundrechtseingriffe wurden unter Maßgabe des Gesundheitsschutzes der Bevölkerung und der Aufrechterhaltung des Gesundheitssystems durchgeführt. In vielen europäischen Ländern wurden weitere Grundrechtseingriffe wie eine Impfpflicht diskutiert und z. B. in Österreich auch umgesetzt, während gleichzeitig in Dänemark und dem Vereinigten Königreich Lockerungen beschlossen wurden. In […]

Aus: Demokratie-Dialog, Ausgabe 10-2022

Florian Finkbeiner

Niedersächsische Rechtsparteien in Corona-Zeiten

Populisten profitieren von Krisenzeiten. So zumindest lautet das weitverbreitete Narrativ – und so war es schließlich auch 2008/09 in der Euro- und Finanzkrise sowie 2015 in der sogenannten »Flüchtlingskrise«; von diesen Krisen konnten Parteien rechts der Mitte profitieren. Von daher lag die Vermutung nahe, dass Ähnliches nun auch in der Corona-Krise geschehen würde. Doch diese […]

Aus: Demokratie-Dialog, Ausgabe 9-2021

Christopher Schmitz

Deutungskulturen zwischen Bildern und Texten Perspektiven eines Forschungsprogramms am Beispiel der „Stoppt die Corona-Panik – Wir zeigen Gesicht!“-Kampagne der AfD

Im Verlauf des ersten Jahres der Corona-Pandemie wurde dieser Krise die Eigenschaft zugeschrieben, als eine Art Brennglas gesellschaftliche Dysfunktionalitäten schonungslos aufzudecken.[1] Auch wenn diese Metapher mittlerweile weitgehend ausgebrannt ist,[2] lohnt es sich, beim Phänomen zu verweilen, da Krisensituationen ein forschungspragmatisch besonders fruchtbares Gelegenheitsfenster für die politische Kulturforschung darstellen. Begreift man als Krise vor allem eine […]

Aus: Demokratie-Dialog, Ausgabe 8-2021

Joris Sprengeler

Widerstand2020 Eine Bewegungspartei als Reaktion auf die Covid-19-Pandemie?

»Mir kam der Gedanke, ob es sinnvoll wäre, wenn wir ein wahrhaft demokratisch gewähltes Notstandsparlament erschaffen. Ein Parlament, bestehend aus einer Anzahl von mündigen Bürgern/Innen [sic!] der Bundesrepublik Deutschland, die in einer Notstandssituation anstelle der zu dieser Zeit im Parlament sitzenden Abgeordneten bestimmt.« Ralf Ludwig, Gründer von Widerstand2020 [¹]   Politik in Zeiten der Pandemie […]

Aus: Demokratie-Dialog, Ausgabe 7-2020

Florian Grahmann / Lino Klevesath

Viren als Soldaten Gottes? Radikalislamische Akteure während der Corona-Krise

Die Affinität zu Verschwörungstheorien, die grundsätzliche Ablehnung der Verfasstheit säkularer Staaten wie auch Pauschalkritik gegen staatliche Amtsträger gehören bei radikalislamischen Akteuren wie Ahmad Amih (alias »Abul Baraa«) oder Yasin Bala (alias »Yasin al-Hanafi«) und Furkan Karacar (alias »Furkan Abdullah«) vom Netzwerk »Im Auftrag des Islam«[1] zum üblichen Repertoire. Gerade deshalb ist es interessant, ob sich […]

Aus: Demokratie-Dialog, Ausgabe 7-2020