Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und der militärischen Reaktion Israels entbrennen in Deutschland Debatten um diesen Konflikt, die sich schnell auf die politische Identität der Bundesrepublik sowie die Beziehung zum jüdischen Staat konzentrieren. Die Sicherheit Israels gilt als deutsche »Staatsräson« – sie wird zwar wiederholt beschworen, doch kamen zuletzt angesichts der israelischen Kriegsführung im Gazastreifen vermehrt Zweifel an diesem Leitstern der deutschen Außenpolitik auf (Benner 2024).

Dieses Beben der politischen Kultur schlägt sich auf verschiedenen Ebenen nieder: In Parteien und politischen Verbänden wie auch in gesellschaftlichen Milieus und subkulturellen Szenen wird das Verhältnis zu Israel hinterfragt, was politische Gewissheiten erschüttert. Wir haben an anderer Stelle gezeigt (Scharf und Kreuzer 2024), wie die radikale Linke Göttingens diese Entwicklungen in lokalen Zusammenhängen aufgreift, sie um emotional geführte politische Diskussionen über Antizionismus, Antisemitismus und Antisemitismuskritik erweitert und sich schließlich anhand dieser Spaltungslinien neu strukturiert.

Allerdings: Die polarisierte gesellschaftliche Auseinandersetzung um einen spezifisch linken Antisemitismus übersieht einerseits, dass innerhalb dieses Milieus komplexe inhaltliche Debatten geführt werden und unterschiedlichste Positionen existieren, die sich mal mehr, mal weniger kritisch mit dem (eigenen) Antisemitismus auseinandersetzen (Scharf und Kreuzer 2024). Andererseits geraten auch die hier bereits angedeuteten politisch-kulturellen und gesellschaftlichen Dimensionen aus dem Blickfeld. So heißt es in der aktuellen Leipziger Autoritarismus-Studie, dass die »Konjunkturen des Judenhasses immer auch Indikatoren für das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft« (Decker et al. 2024, S. 137) seien.

Um einen stärkeren Fokus auf gesellschaftliche Voraussetzungen des Antisemitismus zu legen, schlagen wir vor, einen tieferen Blick auf politische Milieus zu werfen – und wie in ihnen in aller Ambivalenz, Konflikthaftigkeit und Widersprüchlichkeit dieser Themenkomplex diskutiert wird. Hierfür gilt es, sowohl lokale als auch historische Vergleichsperspektiven zu eröffnen. Durch diesen historischen Längsschnitt können Gemeinsamkeiten und Besonderheiten zutage treten.

Wir wenden uns daher abermals dem Beispiel Göttingens zu, um unsere Erkenntnisse zum aktuellen Protestgeschehen um eine historische Tiefenschärfe zu ergänzen. Wir blicken dabei auf die lokalen Entwicklungen im Nachgang des Sechstagekriegs 1967, der in der sozialwissenschaftlichen Forschung häufig als jener Moment markiert wird, an dem der Antisemitismus in die Neue Linke fand.[1] Wir fragen explorativ: Wie sahen die Reaktionen auf den Sechstagekrieg aus und welche organisatorischen Konsequenzen leiteten sich aus ihnen ab?

Damit steht für uns weniger die Frage im Mittelpunkt, welche antisemitischen oder antisemitismuskritischen Inhalte diskutiert werden und wie diese normativ zu bewerten sind. Stattdessen soll diese soziologische Betrachtung den Blick auf gruppenspezifische Spaltungsprozesse öffnen. Dieser Aufsatz kann damit gleichermaßen als Auftakt wie auch als Fortführung unserer Forschungsbemühungen betrachtet werden, um unsere politisch-kulturellen und milieuspezifischen Perspektiven zu schärfen. Denn wie Stephan Grigat hervorgehoben hat, ist es gerade im Falle des linken Antizionismus wichtig, »den konkreten Erscheinungsformen und insbesondere den Transformationen nachzuspüren, da bei den theoretischen Bezügen des linken Antizionismus deutliche Verschiebungen stattgefunden haben« (Grigat 2024, S. 24; eigene Hervorhebungen).[2]

Der Sechstagekrieg: Ouvertüre zur Auseinandersetzung

Während der 1960er Jahre gab es in der Bundesrepublik eine Tendenz des zarten Austauschs zwischen israelischen und westdeutschen Studierenden, der sich in punktuellen Kooperationen Deutsch-Israelischer Studiengruppen (DIS) zeigte. Im Jahr 1965 war die »Höchstzeit« (Hahn 2025, S. 11) dieser Kontaktbemühungen – auch in Göttingen. Einschlägig ist hier besonders die rege Brieftätigkeit eines Göttinger Stipendiaten in Israel, der sinnbildlich für eine studentische, grundsätzlich proisraelische Stimmung steht und daher in einer Publikation des Verbands Deutscher Studentenschaften (VDS) veröffentlicht wurde. Dieser Bericht reflektiert die deutsch-israelischen Beziehungen und legt ein sich verschlechterndes Verhältnis zwischen dem jüdisch geprägten DIS und dem hochschulpolitischen Dachverband VDS offen (Kusche 1967). Obwohl für die Nachkriegsgenerationen in den frühen 1960er Jahren noch die Solidarität mit Jüdinnen und Juden – und damit auch mit Israel – handlungsleitend war, zeigten sich im Kleinen also bereits erste Risse, setzte sogar bereits relativ früh eine gegensätzliche Wirkung – aus gleichzeitiger Annäherung der deutschen Studierenden an und Distanzierung von Israel – ein (Hahn 2025, S. 260).

Vor dem Hintergrund dieser studentischen Stimmungslage wurde 1967 der Sechstagekrieg[3] rezipiert. Dass die Göttinger Berichterstattung trotz vereinzelter Unkenrufe zunächst weitestgehend proisraelisch ausfiel und sich auch etablierte linke Akteur:innen an der Seite Israels sahen, ist angesichts der westdeutschen Stimmungslage durchaus folgerichtig. Die mitunter einer instrumentellen Logik folgende »Formalisierung der Moral« (Weingardt 2005), die sich aus der besonderen deutschen Verantwortung gegenüber Israel speiste, bestimmte zumeist die Haltung gegenüber dem jüdischen Staat. So verorteten sich die SPD, der DGB oder auch die Sozialistische Hochschulbund-Gruppe Göttingen (SHB) fest an der Seite Israels und sammelten mitunter Blutspenden oder Geld für Gasmasken und Medikamente (O.V. 1967a).

Während also Parteien und politische Großverbände betont israelsolidarisch auftraten und eine eindeutige Ablehnung oder gar Feindschaft gegenüber Israel noch als moralisch unhaltbar galt, suchten die linken Göttinger Studierendenvertretungen nach einem alternativen Ventil der Systemopposition. Während der Sechstagekrieg in den von uns untersuchten Flugblättern ein eher mildes Interesse hervorrief, eignete sich der Tod des aus Hannover stammenden Studenten Benno Ohnesorg augenscheinlich weitaus besser, um staatliches Handeln zu kritisieren und linke Systemopposition zu demonstrieren. So dominierte im Sommer 1967 die Wut auf Polizei und konservative Presselandschaft sowie die Trauer um Ohnesorg; ab dem Frühjahr 1968 stand die bevorstehende Notstandsgesetzgebung der Großen Koalition im Vordergrund, die auch gesamtgesellschaftlich breiten Protest provozierte. Um den Nahostkonflikt blieb es hingegen erstaunlich still; Göttinger Zeitzeug:innen berichten vielmehr, dass die explosive Melange aus Protesten gegen den Vietnamkrieg, die Notstandsgesetzgebung und den Tod Ohnesorgs das eher provinziell anmutende Göttingen vollkommen ausgelastet habe (Ratzke 1988, S. 213–214). Diesen Befund decken auch die von uns analysierten Flugblätter.

Öffentliche Positionierungen, Debattenbeiträge oder gar Demonstrationen zum Sechstagekrieg blieben damit zwar rar, allerdings schien sich in den Diskussionsräumen einiges zu bewegen. Der (nicht nur) in der deutschen Studierendenschaft zusehends umgreifende Antiimperialismus, der in den 1960er Jahren als Befreiungsbewegung für kolonisierte Staaten und Völker galt, wurde alsbald auch in Göttingen zur Schablone, die den Blick auf Israel und Nahost präformierte (Verband Deutscher Studentenschaften 1968).

Antiimperialismus als Schablone

Ideologie und Rhetorik verdeutlichen, dass sich ab 1970 eine Parteinahme gegen Israel (nicht nur) in Göttingen grundlegend verfestigte. So wurde eine Veranstaltung, vom AStA Göttingen mitorganisiert, wie folgt beworben: »Als Produkt und ›treues Kind‹ der Kolonialmächte vertritt Israel die Interessen der Ausbeuter des arabischen Volkes. Israel ist ein Instrument des Imperialismus« (Aktionskomitée Palästina et al. 1970). Das politische Geschehen im Nahen Osten wird nahtlos in die sich etablierenden Interpretationsangebote des Antiimperialismus eingewebt, der die Welt in einem manichäischen Weltbild in Gut und Böse teilt. Demnach unterdrücke der ausbeuterische ›Westen‹ indigene Völker und Kulturen weltweit. Israel stehe demzufolge an der Seite des »faschistischen System[s]« (ebd.) und nehme eine aktive Rolle in der Zerschlagung sozialistischer Regime in der Region ein. Die Spezifika des Nahostkonflikts werden in dieser Interpretation von den Grundsätzen des Systemkonflikts zwischen Kapitalismus und Sozialismus überlagert. Israel wird so zur »Vorhut des Imperialismus« (ebd.).

Nachdem im September 1972 die Terrorgruppe Schwarzer September bei den Olympischen Spielen in München elf israelische Sportler ermordet hatte (Riegler 2022, S. 13), wurden in Göttingen verschiedene Stimmen innerhalb der sozialistisch geprägten Studierendenschaft laut, welche die Notwendigkeit einer »Befreiung ganz Palästinas durch den bewaffneten Kampf« (Komitee gegen die reaktionären Ausländergesetze 1972, S. 5) betonten. Anlass dieser Parteinahme waren hunderte Abschiebungen sowie das Verbot der deutsch-palästinensischen Organisationen GUPS (Generalunion Palästinensischer Studenten) und GUPA (Generalunion Palästinensischer Arbeiter), welche die Behörden aufgrund einer konstatierten Bedrohungslage vornahmen.

Damit blieb das Nachspiel des Anschlags 1972 paradox: Während nur wenige linke Gruppen, wie die linksterroristische RAF, den Anschlag explizit befürworteten, folgte rasch eine Mobilisierung gegen die als repressiv wahrgenommene Reaktion der Bundesbehörden. So kam es zu einer Welle der Solidarität mit Palästinenser:innen, die 1972 an Dynamik gewann (Prestel 2022, S. 46). In Göttingen bedeutete dies etwa den ungewöhnlichen Schulterschluss zwischen Spartakusbund und der Professorenschaft der privaten Hochschule, die gemeinsam gegen die Abschiebung eines Mitarbeiters des Mikrobiologischen Instituts mobilisierten (Marxistischer Studentenbund Spartakus Bundesvorstand 1972).

Lange Zeit dominierte also die anlassbezogene Auseinandersetzung mit Israel und dem Nahen Osten. So bildete etwa die Einweihung des Mahnmals der im Nationalsozialismus zerstörten Göttinger Synagoge im November 1973 die Grundlage weiterer Kontroversen: Das Flugblatt »Einweihung des ›Kristallnacht-Mahnmals‹ – Gedenkfeier oder Propagandaveranstaltung?« der Kommunistischen Schülerfront (KSF) belegt, wie Positionierungen zum Staat Israel mit erinnerungspolitischen Standpunkten verbunden wurden. Die städtische Erinnerungspolitik wird so in eine direkte Verbindung mit dem Nahost-Konflikt gebracht: »Die Gründe dafür, warum die BRD Israel unterstützt, sind nicht ›Wiedergutmachungs‹-Absichten, sondern sind eindeutig imperialistischer Natur […]« (Kommunistische Schülerfront 1973).

Doch auch in ersten theoretisierenden Grundsatztexten sollte nun das Verhältnis von Antizionismus und Antisemitismus neu sortiert werden. In den vom AStA herausgegebenen göttinger nachrichten hieß es etwa:

»Der Schritt vom Antizionismus zum Antisemitismus ist ein sehr großer. Der Zionismus ist eine Ideologie, die die Besetzung Palästinas durch die Juden, die Errichtung eines Staates der Imperialisten und die Vertreibung bzw. Unterdrückung des palästinensischen Volkes rechtfertigen soll, während Antisemitismus eine rassistische Hetzt [sic!] gegen die Juden zum Inhalt hat. Deshalb kann Antisemitismus niemals revolutionär oder sozialistisch sein« (O.V. 1973b, S. 3).

Dieses neue Movens schlug sich in der südniedersächsischen Universitätsstadt in Gestalt einer verfestigten und ausdifferenzierten Protestlandschaft nieder. So wurden frühe Kontakte zwischen dem Kommunistischen Bund Westdeutschland (KBW) und einem Göttinger »Solidaritätskomitee für Palästina« geknüpft; eine Zusammenarbeit scheiterte indes an der Frage, ob die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) vollständig oder lediglich teilweise unterstützt werden sollte (Palästina-Komitee 1977a, S. 3–4). Dieser Streitfall sollte die Göttinger Linke noch mehrere Jahre begleiten. Die Folge dieser strategischen Uneinigkeit bestand darin, dass sich nicht eine, sondern zwei Gruppen gründeten, die sich mit dem Nahen und Mittleren Osten auseinandersetzten und Göttinger Solidarität für Palästina organisieren wollten: Das vom KBW unterstützte und DFLP-nahe Nahost-Komitee Göttingen (Nahost-Komitee Göttingen, vermutlich Juni 1973) und das pro-PLO eingestellte Palästina-Komitee, das von einem breiten Bündnis aus christlichen, kommunistischen und migrantischen Gruppen getragen wurde (Palästina-Komitee 1977a, S. 4).

Nahost-Komitee Göttingen

Im Juni 1973 führten kommunistische Gruppen anlässlich des Besuches des damaligen Bundeskanzlers Willy Brandt in Israel eine Reihe von Veranstaltungen in Göttingen durch (O.V. 1973a), aus denen die Gründung des Nahost-Komitees Göttingen (NOK) resultierte. Diese Gruppe hatte »sich zum Ziel gesetzt […], die gerechten Befreiungskämpfe des palästinensischen Volkes und der Völker am Golf zu unterstützen«, wie es im Gründungspapier hieß (Nahost-Komitee Göttingen, vermutlich Juni 1973).

Das NOK postulierte, aus den »Fehlern der Vietnam-Komitees gelernt« zu haben, »in denen sich anfangs viele Kommilitonen organisierten, die dann aber zusehends wegblieben, weil in den Komitees nur einige sporadisch auftauchende Fragen angerissen, aber nicht ausdiskutiert wurden« (Nahost-Komitee Göttingen, vermutlich Juni 1973). Es setzte seine Arbeit für mehrere Jahre fort, organisierte Geld und Medikamente für die Demokratische Front zur Befreiung Palästinas (DFLP), eine marxistisch-leninistische Partei in Palästina (Kommunistischer Studentenbund 1973, S. 7), und äußerte sich regelmäßig auf öffentlichen Veranstaltungen sowie in Publikationen. So verbreitete es etwa ein Flugblatt zum Film »Mivtsa Yonatan« (1977); dieses greift den auf der Geiselbefreiung vom 4. Juli 1976 basierenden Film auf, indem dieser als proisraelische Propaganda beschrieben und der Nationalsozialismus als »Regime der Finanzkapitalisten zur Niederhaltung des deutschen Volkes und zur Eroberung fremder Länder« (Nahost-Komitee Göttingen 1977) bezeichnet wird. Das Komitee war sich sicher: »Heute sind die Verhältnisse anders: der Zionismus hat mit Unterstützung der Imperialisten einen Siedlerstaat in Palästina errichtet und große Teile des palästinensischen Volkes aus seiner Heimat vertrieben, er beutet die in ihrer Heimat verbliebenen Palästinenser aus und unterdrückt sie« (Nahost-Komitee Göttingen 1977).

Israels ehemalige Ministerpräsidentin Golda Meir über einer schlangenköpfigen Menora
Abbildung 1: Abbildung 1: Zu sehen ist Israels damalige Ministerpräsidentin Golda Meir über einer schlangenköpfigen Menora (Nahost-Komitee, Oktober 1973, S. 3). Der siebenarmige Leuchter ist ein zentrales Symbol des Judentums und des Staates Israel, während die Schlange oft mit Hinterlistigkeit assoziiert wird.

Insgesamt zeigen die Publikationen des NOK, dass hier nun durch und durch der Geist des »roten Jahrzehnts« (Koenen 2001) atmete: Stramm organisierte Kadergruppierungen ersetzten die losen antiautoritären Zusammenhänge; die imperialistischen Töne wurden ergänzt durch die Fixierung auf nationale Befreiungsbewegungen, deren Denken und Handeln nicht immer mit den sozialistischen Idealen ihrer westdeutschen Bewunderer:innen auch empirisch übereinstimmten.

Palästina-Komitee Göttingen

Der früheste Nachweis für Aktivitäten des mutmaßlich ab dem Frühjahr 1973 gegründeten Palästina-Komitees Göttingen (PK) findet sich in einem Flugblatt aus dem Jahr 1974. Darin bezog sich die Gruppe auf die Gründung des »zionistischen Staates Israel sowie [die] Zuspitzung des Befreiungskampfes der unterdrückten Völker am Arabischen Golf« (Palästina-Komitee Göttingen, vermutlich Anfang Mai 1974).

Parodierte Zeichnung der US-Nationalfigur Uncle Sam, der eine Soldaten-Handpuppe trägt
Abbildung 2: Abbildung 2: Die Zeichnung zeigt eine parodierte Version des Uncle Sam, einer Nationalfigur der USA. Der listig lächelnde Uncle Sam trägt eine trauernde Handpumpe, die einen Soldaten darstellt (Palästina-Komitee, 12.06.1977, S. 2). Die Karikatur ist als Kritik des US-amerikanischen Antiimperialismus zu verstehen, der in der radikalen Linken seit den 1970er Jahren häufig mit Israel assoziiert wird. Israel sei demnach der verlängerte Arm der USA im Nahen Osten.

Ab dem Frühjahr 1976 nahm das PK eine umfassende Publikationstätigkeit auf. Das in unregelmäßiger, anlassbezogener Reihenfolge vom PK herausgegebene sogenannte Palästina Bulletin[4] umfasste Texte, die sich »gegen Imperialismus, Zionismus und arabische […] Reaktion« richteten, sowie »Informationen […], die uns in der BRD vorenthalten werden und für die politische und materielle Solidarität mit dem palästinensischen Volk« einstanden. In zahlreichen Ausgaben wurden »Nachrichten aus Wafa«, einer »palästinensischen Nachrichtenagentur«, zusammengefasst, auf Deutsch übersetzt und abgedruckt (O.V. 1976b, S. 2). Darüber hinaus finden sich im Palästina Bulletin als stereotyp-antisemitisch zu bewertende Karikaturen.

Zudem arbeitete das PK an der Zeitung Freies Palästina mit, die Palästina-Komitees in Aachen, Bonn, Hamburg, Münster und den Palästina-Arbeitskreis Heidelberg miteinander vernetzte (O.V. 1976a, S. 1). Auch zu Fatah-Akteuren pflegte die Zeitung regen Kontakt und übernahm Forderungen von Fatah und PLO, sodass das Bulletin bald zu deren Sprachrohr in Südniedersachsen wurde. So organisierte das Bulletin Veranstaltungen in Göttingen, auf denen der Fatah-Funktionär Abdallah Frangi sprach (O.V. 1976b, S. 1). Insgesamt war die Gruppe damit also organisatorisch gut vernetzt und genoss einen privilegierten Zugang zu palästinensischen Aktivist:innen, wodurch sie ihren Wirkungsbereich bis nach Kassel ausweitete (O.V. 1977a, S. 4). Anders als das NOK konzentrierte sich das PK in seinem Wirken jedoch weniger auf die Dechiffrierung vermeintlich imperialer Unterdrückungsmechanismen und korrespondierender weltrevolutionärer Umtriebe, sondern legte seinen Fokus auf die Betroffenheitsperspektive der Palästinenser:innen und deren politische Arbeit.

Konflikte zwischen den Gruppen

Trotz ihrer inhaltlichen Nähe pflegten die Gruppen untereinander ein mitunter scharfes Konkurrenzverhältnis (Palästina-Komitee 1975). So fragte beispielsweise 1975 das PK polemisch: »Was versteht der KBW unter der Unterstützung des palästinensischen Volkes?« Dabei kritisierte das PK, dass das KBW-nahe NOK eine Solidaritätsveranstaltung in der Göttinger Stadthalle organisierte und sich dabei nur solidarisch mit bestimmten – eben mit marxistisch-leninistischen und maoistischen – Gruppen innerhalb der palästinensischen Bewegung gezeigt habe:

»Die Solidarität mit einer Revolution kristallisiert sich in der Unterstützung des ganzen Volkes in seinem nationalen demokratischen Kampf für nationale Unabhängigkeit und Selbstbestimmungsrecht.« (Palästina-Komitee 1975)

Statt um eine massenhafte Mobilisierung gehe es dem KBW bloß um die Mobilisierung der eigenen Mitglieder. Nicht der Kampf der Palästinenser:innen, sondern der Kampf für die Ausbreitung des weltweiten Kommunismus unter den Voraussetzungen des Systemkonflikts sei sein Ziel; diese Bewegung richte sich in ihrer Konsequenz gegen den (National-)Charakter des palästinensischen Volkes, sodass schließlich die palästinensische Flagge in sozialistischer Symbolik verfälscht worden sei. Aufgrund ihrer Streitigkeiten wurden KBW und NOK aus palästinensischen Bündnissen ausgeschlossen, da ihnen vorgeworfen wurde, »Spaltung statt Solidarität« (Palästina-Komitee, 1975) zu betreiben.

Im weiteren Verlauf traten NOK und PK trotz ihrer anfänglichen Differenzen oft gemeinsam auf, beispielsweise als sie zu einer Kundgebung zum 23. März 1978 gegen israelische Truppen im Libanon aufriefen (Nahost-Komitee et al. 1978); auch der AStA und die Juso-HSG riefen zu der Demo auf (AStA der Georg-August-Universität Göttingen et al. 1978). In derselben Konstellation wurde einen Monat später zur Veranstaltung »1948–1978: Zionistische Aggression und Expansion – paläst. Befreiungskampf« am 26. April 1978 eingeladen und der »heldenhafte Kampf des palästinensischen Volkes gegen diesen Staat« (AStA der Georg-August-Universität Göttingen et al. 1978) gelobt. Dass KBW und NOK ebenfalls unter dem Aufruf stehen, welcher die PLO als »die einzig legitime Vertreterin des Palästinensischen Volkes« bezeichnete, kann als Indiz für eine Annäherung der am Konflikt beteiligten Göttinger Gruppen gewertet werden.

Resümee

Die Göttinger Reaktionen auf den Sechstagekrieg fallen im Vergleich zur restlichen Bundesrepublik deutlich zeitverzögert aus. Regional zeigt sich, dass die andernorts innerhalb von bloß zwei Jahren rasch vollzogene Abkehr von einem gefestigten Proisraelismus hin zu einem Antizionismus mit antiimperialistischer Färbung (Kloke 1990) sich in Göttingen bis weit in die 1970er Jahre hinein erstreckte. Die Spezifika der deutschen Debatte, die aus der historischen Schuld der Shoah erwuchsen und bald durch das »national Entlastende dieses relativierenden Antizionismus« (Ullrich 2008, S. 143) eingehegt wurden, zeigten sich in Göttingen anfangs zaghaft, während in anderen deutschen Städten entsprechende Positionen längst zum argumentativen Standardrepertoire gehörten (Kloke 1990). So war die Göttinger Linke der 1970er Jahre ganz offenbar nicht die Avantgarde einer bewegungsförmigen Suchbewegung, sondern holte bundesweite Entwicklungen nach.

Vielmehr kann in Göttingen erst ab 1973 von einer Suchbewegung gesprochen werden, die sich anschickte, den Nahostkonflikt in eine übergeordnete ideologische Programmatik einzuordnen. Insbesondere das KBW-nahe Nahost-Komitee versuchte, den Kampf der ›palästinensischen Sache‹ in seine weltrevolutionäre Programmatik zu integrieren. Der Konflikt zwischen NOK und PK war schließlich eine Auseinandersetzung, welche die politische »Identitätssuche der Linken« (Elbe 2024, S. 8) in ihrem Kern betraf. Die nach »68« mitunter krisenhaft auseinanderstrebende radikale Linke suchte Halt und Orientierung, welche die Auseinandersetzungen über Israel und Palästina mit besonderer Klarheit liefern konnten. Der Werte- und Milieukonflikt zwischen autoritär-kommunistischen und emanzipatorisch-internationalistischen Gruppen bildete sich auch in den hier analysierten Debatten ab.

Dass diese Deutungskämpfe im Göttingen der 1970er Jahre einen Ausdruck politischer Grundsätzlichkeit finden, bei dem beide Seiten – und dies wäre noch weiter zu prüfen – auch in autoritäre antisemitische Ressentiments verfielen, ist sicherlich kein Zufall. So weisen neue Erkenntnisse der Antisemitismusforschung darauf hin, dass in politischen Krisenmomenten der Wunsch nach Identität besonders deutlich hervortritt. Gesellschaftlicher Druck steigert eine Gruppenidentifikation, die sich in der autoritären Ausgrenzung des Anderen (im Antisemitismus: der Jüdinnen und Juden) äußert; hier tritt die »Ambivalenz von Identität überhaupt zutage« (Decker et al. 2024, S. 135). Der »Wunsch nach Eindeutigkeit und autoritärer Sicherheit« wird mit »immer neuen Ausschlüssen erkauft« (Decker et al. 2024, S. 154).

Für die Göttinger Linke führte die Situation der gesellschaftlichen Abgrenzung gegenüber konservativem Bürgertum und rechten Aktivist:innen sowie der Neukonstituierung der eigenen Bewegung zu ideologischen und organisatorischen Bruchlinien. Erst in weiteren sozialen Kämpfen der 1970er und 1980er Jahre (wie der Anti-Atombewegung, der Hausbesetzerbewegung oder dem autonomen Antifaschismus) sollte die Göttinger Linke ihr Profil schärfen und eine habituelle Militanz zu ihrem kleinsten gemeinsamen Nenner werden. Die Auseinandersetzungen um den Nahostkonflikt und den Antisemitismus sowie seine Kritik bleiben jedoch ein wichtiges Konfliktfeld, anhand dessen in politischen Umbruchphasen neue Grenzziehungen innerhalb des eigenen Milieus vollzogen werden.

So zeigt uns der historische Vergleich, dass während politischer Krisen oder bewegungsinterner Rückzugsbewegungen die Auseinandersetzung um Israel einen Fixpunkt darstellt, der sowohl bewegungsinterne als auch -externe Klarheit schafft. Heute wie damals werden in dieser Debatte Grenzziehungen vorgenommen, die Freund von Feind trennen. So zeigt sich heute indessen, dass es in den letzten Jahrzehnten auch zu innerlinken Lernprozessen kam, die notwendig waren, um auch heute einen (linken) Antisemitismus als solchen benennen zu können. Zu diesen Lernfortschritten gehören in einem dialektischen Verhältnis scheinbar jedoch auch schmerzhafte Spaltprozesse und regressive Momente.

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Palästina-Komitee Göttingen. 1977b. Informationsblatt des Palästina-Komitees Göttingen. In Palästina Bulletin 13. Stadtarchiv Göttingen, ZP 47.

Palästina-Komitee Göttingen. 1978. Informationsblatt des Palästina-Komitees Göttingen. In Palästina Bulletin 18. Stadtarchiv Göttingen, ZP 47.

Verband Deutscher Studentenschaften. 1968. An den 1. Vorsitzenden der Arabischen Studenten-Gemeinschaft an der Technischen Hochschule Clausthal, Herrn Ahmed El-Nozahi. 3792 Clausthal Zellerfeld, Postfach 503. Björn Pätzoldt, stellv. Vorsitzender für Internationales, Verband Deutscher Studentenschaften. Universitätsarchiv Göttingen, AStA 72.

[1] Zum Antisemitismus in der deutschen Neuen Linken sei an dieser Stelle auf Kraushaar (2005, 2013) verwiesen.

[2] Wir bedanken uns beim Stadtarchiv Göttingen sowie beim Universitätsarchiv der Georg-August-Universität Göttingen, deren Aktenbestände wir für diesen Artikel intensiv nutzen durften.

[3] Der Sechstagekrieg zwischen Israel und den arabischen Staaten Ägypten, Jordanien und Syrien im Juni 1967 wird heute als fester Bestandteil und diskursiver Bezugspunkt des Nahostkonflikts betrachtet. Nachdem ägyptische Truppen an der israelischen Grenze aufmarschiert waren, startete Israel einen Präventivschlag. Israel erlangte während des Krieges die Kontrolle über den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem. Teile des eroberten Gebietes wurden durch Israel abgetreten.

[4] Die früheste im Archiv der Universität Göttingen erhaltene Ausgabe datiert vom 28. April 1976 (Nr. 2).