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Deutungsmuster, Mentalitäten und kollektive Identitäten im ländlichen Raum Niedersachsens

Mit der vorliegenden 2. Qualitativen Vertiefungsstudie des Niedersächsischen Demokratie-Monitors greifen wir u.a. die Frage nach dem Rückhalt für die Demokratie in Niedersachsen auf, die bereits der 2. Niedersächsische Demokratie-Monitor (NDM 2021) aufgeworfen hat. Dafür haben wir zwei Regionen ausgewählt, in denen die Zustimmungswerte zu zentralen Elementen der Demokratie auf der einen Seite besonders hoch (Rosengarten im Landkreis Harburg) und auf der anderen Seite auffällig niedrig (Einbeck im Landkreis Norheim) sind. Durch eine vergleichende Fallstudie auf Basis von Feldbesuchen und Fokusgruppen haben wir u.a. gemessen, ob die Nähe bzw. Ferne zu Dienstleistungszentren einen Einfluss auf die politischen Deutungsmuster der befragten Niedersächs:innen hat. Außerdem sind wir der Frage nachgegangen, inwiefern in Niedersachsen eine Polarisierung zwischen einer eher partikularistisch gesinnten Land- und einer universalistisch orientierten Stadtbevölkerung sichtbar wird. Als wesentliche Befunde konnten wir die bereits in der 1. Qualitativen Vertiefungsstudie des Niedersächsischen Demokratie-Monitors beschriebene »kleinbürgerliche Attitüde« der Niedersächs:innen bestätigen. Darüber hinaus haben wir drei Deutungsmuster identifiziert (einen technokratische Blick auf Politik, eine empfundene Bedrohung der eigenen Lebenswelt und die Sorge vor einem Verfall der Demokratie), die diese Mentalität grundieren und somit konstitutive Bestandteile der politischen Kultur in den Erhebungsregionen darstellen.

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