Viele Debattenbeiträge zum israelisch-palästinensischen Konflikt werfen immer wieder die Frage auf, wo die Grenze zwischen Kritik an Israel – sei sie legitim oder einseitig – und Antisemitismus verläuft. Auch in radikalislamischen[1] Videos wird der Konflikt aufgegriffen, allerdings steht er meist nicht im Fokus. Dass deren Akteure fast immer Unterstützung der palästinensischen Seite zum Ausdruck bringen, überrascht nicht – denn nicht nur ist die große Mehrheit der Palästinenser*innen muslimisch, sondern der Konflikt wird seit Jahrzehnten religiös aufgeladen. So bezeichnete die palästinensische radikalislamische Hamas in Artikel 11 ihrer Charta von 1988 das gesamte historische Palästina (in den Grenzen des früheren britischen Mandatsgebietes) als »Waqf«, islamisches Stiftungsland, welches bis zum Jüngsten Tag den kommenden muslimischen Generationen gewidmet und unveräußerlich sei.[2]

Das Phänomen des Antisemitismus unter Muslim*innen ist von besonderem Interesse – zeigen doch Studien, dass antisemitische Einstellungen unter ihnen in Deutschland überdurchschnittlich verbreitet sind.[3] Zu klären ist, woraus sich diese Einstellungen speisen. Radikalislamische Videos könnten eine potenzielle Quelle dieser Denkmuster sein.

Um prüfen zu können, ob die Videos Antisemitismus enthalten und diesen von nicht per se antisemitischer Kritik an Israel abzugrenzen, soll zunächst geklärt werden, wie sich israelbezogener Antisemitismus definieren lässt. Danach wird exemplarisch der YouTube-Channel des Berliner Predigers Abul Baraa als einer der reichweitenstärksten deutschsprachigen radikalislamischen Kanäle[4] auf die Häufigkeit von Videos mit Inhalten zum israelisch-palästinensischen Konflikt überprüft. Anschließend wird beispielhaft ein dort veröffentlichtes Video mit dem Titel »Ahmad Abul Baraa – Die wahren Terroristen« einer vertieften Analyse unterzogen, da in ihm antisemitische Topoi besonders konzentriert auftreten und mit der Erzählung der Bedrohung der Muslim*innen durch Jüd*innen und weitere Gruppen verknüpft werden. Diese Narration wird wiederum mit den islamischen Quellen, dem Koran und der Sunna, in Verbindung gebracht, wie es für viele Akteur*innen des radikalislamischen Milieus typisch ist. Obwohl das Video eine geringe Reichweite hat und somit selbst wenig zur Verbreitung von Antisemitismus beigetragen haben dürfte, lassen sich anhand des Clips gängige Argumentationsmuster aufzeigen.

Zur Frage der Grenzziehung zwischen Kritik an Israel und israelbezogenem Antisemitismus

Wann können Aussagen als Kritik an Israel gelten, und wann sind sie als antisemitisch einzustufen? Vorstellungen, nach denen Jüd*innen pauschal meist negative Eigenschaften oder Handlungen zugeschrieben werden, können als Ausdruck eines Ressentiments gelten[5] und sind antisemitisch. Beim israelbezogenen Antisemitismus werden Eigenschaften wie die des Störenfrieds oder eines Sonderstatus nicht direkt auf Jüd*innen, sondern auf Israel als Staat bezogen.[6] Zur Identifikation des antisemitischen Gehalts solcher Aussagen hat der ehemalige israelische Minister Natan Sharansky den »3D Test of Anti-Semitism« vorgeschlagen: Aussagen zu dem Land seien antisemitisch, wenn es dämonisiert werde (1.), wenn bei der Kritik an Israel doppelte Standards angewendet würden (2.) und somit ein anderer Maßstab als bei anderen Staaten angelegt werde, und wenn der Staat Israel delegitimiert werde (3).[7] Diese Kriterien fanden modifiziert Eingang in die – die Arbeitsdefinition des Antisemitismus erläuternden – Beispiele der »International Holocaust Remembrance Alliance« (IHRA) von 2016.[8]

Allerdings gibt es eine konkurrierende Definition, der zufolge auch Forderungen nach einer grundlegend anderen politischen Ordnung anstelle des Staates Israel dann nicht antisemitisch seien, wenn das Recht israelischer Jüd*innen auf eine individuelle und kollektive Existenz und ihr Wohlergehen geachtet werde.[9] Diese Definition ist auf scharfe Kritik gestoßen, da sie grundlegende Änderungen der politischen Ordnung gegen den Willen der Mehrheit der Israelis nicht explizit ausschließe.[10]

Die Soziologen Klaus Holz und Thomas Haury hinterfragen die 3D-Kriterien auf einer anderen Ebene: Zwar könnten sie »in ihrer Kombination als ein erstes heuristisches Instrument«[11] nützlich sein, zielten aber nicht spezifisch auf Antisemitismus. Der Kriterienkatalog greife zu kurz, da Antisemitismus eine Form der Identitätspolitik sei, »eine Selbst- und Weltsicht, in der die Identität eines Ich und Wir in ein Weltverständnis integriert ist, in dem die angeblichen Übel ›unserer‹ Welt den ›Juden‹ zur Last gelegt werden« [12]. Nur mittels eines hermeneutischen Ansatzes, der nicht nur Einzelaussagen, sondern deren Sinnzusammenhang erfasse, könne Antisemitismus adäquat untersucht werden.[13]

Daher soll bei der folgenden Analyse – Holz und Haury folgend – der Sinnzusammenhang der Aussagen erschlossen werden. Allerdings wäre es falsch, pauschalisierende, negative Zuschreibungen zu Israel nicht auch dann als antisemitisch einzustufen, wenn sie nicht von hoher Bedeutung für das Selbstbild derjenigen sind, die die Zuschreibung artikulieren, denn auch solche Aussagen können Gewalt gegen Jüd*innen befördern. Die Identifikation von dämonisierenden Beschreibungen und doppelten Standards bei der Betrachtung von Israel und anderen Akteur*innen sollen somit als heuristisches Instrument zur Identifikation antisemitischer Diskursfragmente dienen. Auch Infragestellungen der Grundlagen des jüdischen Staates Israel, die nicht – zumindest unter gleichen Rahmenbedingungen – potenziell auch die Grundlagen anderer Staaten in Frage stellen, sind ein Anzeichen von Antisemitismus. In dieser spezifizierten Form soll der 3D-Test in der Videofeinanalyse angewendet werden.

Der israelisch-palästinensische Konflikt auf dem Kanal »Abul Baraa Tube« anhand des Clips »Ahmad Abul Baraa – Die wahren Terroristen«

Um zu ermitteln, welchen Raum Inhalte zum israelisch-palästinensischen Konflikte auf dem Kanal »Abul Baraa Tube« einnehmen, wurde dieser zunächst mittels der Suchmaske mit folgenden Stichwörtern durchsucht: »Palästina«, »Falastin«/» Filastin« (Schreibvarianten des arabischen Wortes »Filasṭīn« für Palästina), »Jerusalem« (sowie dem arabischen Äquivalent »al-Quds« beziehungsweise »Quds«) und »Israel« sowie »Terrorismus«/» Terror«. Auf diese Weise wurden 58 Videos identifiziert, die anhand ihrer Titel kategorisiert wurden. Es zeigte sich, dass die meisten nicht primär den Konflikt oder politische Fragen thematisieren, sondern etwa Glaubenslehre, -praxis und Geschichte des Islam– viele Videos unter dem Stichwort »Israel« befassen sich zudem mit Mohammeds Beziehung zu Jüd*innen oder im Koran genannten israelitischen Figuren. Nur neun Videos behandeln ihrem Titel zufolge explizit politische Themen, wie der Clip »Ahmad Abul Baraa – Die wahren Terroristen«.

Screenshot aus dem Video »Die wahren Terroristen« von Ahmad Abul Baraa, der den Prediger zeigt

Abbildung 1: Screenshot aus: Abul Baraa: Die wahren Terroristen – Ahmad Abul Baraa, in: Abul Baraa Tube, 11.03.2018, URL: https://youtu.be/HMqeV0LTSi0.
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Dieser gut 36-minütige Clip wurde am 11.03.2018 hochgeladen (jedoch mindestens schon im Jahr 2012 aufgenommen[14]) und 5659-mal abgerufen (Stand 03.03.2023).[15] Eingangs wird ein Naschid, ein arabischsprachiges A-Capella-Lied abgespielt,[16] der das Sterben von Kindern in Tschetschenien durch russische Aggression sowie die Passivität des UN-Sicherheitsrates beklagt. Eingeblendet dazu werden jedoch Bewegtbilder, die augenscheinlich bei Konflikten im Nahen Osten aufgenommen wurden und keinen direkten Bezug zum Naschid aufweisen. Danach folgt eine Predigt Abul Baraas darüber, warum es Angst vor dem Islam gebe und ob er eine terroristische Religion sei. Tatsächlich sei der Islam mächtig und als einzige Religion authentisch und habe es nicht nötig, sich gegen Terrorismusvorwürfe zu verteidigen (4:56ff.). Abul Baraa konkretisiert diese Authentizitätsvorstellung und referiert zunächst die im Islam konsensuale Überzeugung, dass »die Religion aller Propheten […] der Islam« (7:59ff.) gewesen sei.[17] Deshalb sei festzustellen: »Es gibt so etwas nicht wie Judentum! Und Christentum! Alle Propheten waren Muslime!« (8:03ff.). Das Judentum sei eigentlich nur eine Abstammungsbezeichnung gewesen, da die Nachfahren von Yahūḏa (Juda), einem der Söhne Yaʿqūbs (gemeint ist der Stammvater Jakob des Buch Genesis), sich als Yahūd (Juden) bezeichnet hätten (8:17ff). Jüd*innen und Christ*innen griffen heute auf »gefälschte […] Bücher« (6:08ff.) zurück. Somit wird der exklusive Wahrheitsanspruch des Islam gegenüber den anderen Monotheismen deutlich markiert, aber keine allein auf Jüd*innen zielende Abwertung formuliert.

Hauptanliegen Abul Baraas ist es, zu zeigen, dass der Vorwurf des Terrorismus gegen Muslim*innen fehlgeleitet sei, da diese selbst bei gewaltsamen Auseinandersetzungen ethische Regeln befolgten, die Terrorist*innen hingegen missachteten. Durch seine kontrastierende Darstellung von ethisch handelnder muslimischer Ingroup und mehrere moralische Maßstäbe missachtenden Outgroups wird Abul Baraas Identitätskonstruktion seiner Eigengruppe deutlich.[18]

Er zitiert Koran 60:8–9, wonach Muslim*innen gegenüber Nicht-Muslim*innen freundlich sein könnten, es sei denn, diese würden sie wegen der Religion »töten« und aus ihren Wohnungen vertreiben (15:11ff.) Auch im Krieg gebe es einzuhaltende Regeln (21:31ff.). Deshalb dürften Muslim*innen, selbst wenn sie angegriffen würden, keine alten Männer, Frauen oder Kinder töten (21:53ff.). Es sei geboten, mit Anhänger*innen verschiedener Religionen friedlich zusammenzuleben – auch in Deutschland (18:45ff.).

Doch nütze es nichts, immer wieder klarzustellen, dass der Islam nicht terroristisch sei, denn letztlich solle immer wieder ›der‹ Muslim als Terrorist hingestellt werde. Schon der Koran (2:120) lehre, dass Jüd*innen und Christ*innen erst zufrieden seien, wenn man ihre Religion übernehme (33:13ff). Deutlich formuliert Abul Baraa die Gefahr für Muslim*innen durch die Outgroups, wenn er betont, »dass diese Welt teilt zwischen Muslimen [und Nicht-Muslimen, Anm.d.Verf.], und […] es gibt Leute, die haben ein Interesse daran, den Islam zu vernichten« (22:34ff). Er erklärt, dass diese Outgroups im Krieg keine ethischen Normen beachteten. Während Muslim*innen alte Männer, Frauen und Kinder immer schützen müssten (s.o.), könne man dies »von diesen Terroristen nicht behaupten […], die jetzt im Irak und in Afghanistan seit Jahren bombardieren [sic!]. Wa-llāhi [(ich schwöre) bei Gott], sie schmeißen tonnenschwere Bomben auf die Köpfe der Muslime und unterscheiden nicht dabei« (22:10ff.). Hier erhebt Abul Baraa gegen die USA und ihre Verbündeten den impliziten Vorwurf, bei den Kriegen in Afghanistan und dem Irak keine Vorkehrungen zum Schutz von Zivilist*innen zu treffen.

»Wisst ihr nicht, dass diese Leute einen […] Kampf gegen die Muslime führen? […] Schaut mal, die israelische Regierung, seit wie vielen Jahren toben sie herum! Sie machen, was sie wollen! Und niemand stellt sich ihnen in den Weg. Warum auch? – Und diejenigen, die nur zusehen dabei. Sie sagen doch: Wir sind NATO, und wir sind UNO, und wir sind für Rechte und Menschenrechte. Quatsch mit Soße! Sie sind nur für ein[e]s: Dass sie die Weltherrschaft übernehmen! Und wa-llāhi, das ist klar. Die israelische Regierung – wir sagen nicht allgemein ›die Juden‹, weil es gibt auch unter den Juden Leute, die das nicht billigen, liebe Geschwister. Aber die israelische Regierung: Sie bringt die Kinder um, sie bringt die Frauen um, und sie bringt die Männer um, und nicht seit heute, sondern seit Jahren! […] In Palästina! Sie besetzen das Land, und quälen die Leute auch noch. Obendrein: Es sitzen Kinder in Gefängnissen, die werden mit Elektroschocks behandelt. Zigaretten werden auf ihre [sic!] Körper ausgedrückt!« (23:27ff.)

Hier wird nicht nur die Bedrohung der muslimischen Ingroup bekräftigt, sondern ein Bild eines grausam agierenden Israels gezeichnet, von dem sich die Identität der Eigengruppe mit ihren ethischen Maßstäben scharf abgrenzen kann. Zwar spricht er von der »israelischen Regierung« und nicht von »Israel«, nennt dabei jedoch keine konkrete Administration, so dass der Eindruck entsteht, das Land als Ganzes sei für die von ihm beklagten Handlungen verantwortlich.

Auch behauptet Abul Baraa, zwischen »Juden« und der israelischen Regierung unterscheiden zu wollen. Aber diese Unterscheidung läuft ins Leere, da unklar bleibt, welche Jüd*innen er von seiner Wut ausnimmt. Trotz minimaler sprachlicher Differenzierungen werden also pauschale negative Zuschreibungen gegenüber als jüdisch verstandenen Akteur*innen vorgenommen.

Die unbelegte Behauptung von Folter, insbesondere von Kindern, stellt eine Dämonisierung Israels dar. Abul Baraas Anprangern von vermeintlichen Verbrechen an Kindern lässt zudem an die im Mittelalter verbreitete antisemitischen Legende vom jüdischen Ritualmord an Kindern denken, die häufig auf den Staat Israel übertragen wird.[19]

Zudem ereifert er sich über andere mächtige Akteur*innen, die vorgeben würden, sich für Menschenrechte einzusetzen, aber Normbrüche Israels ignorierten. Wem genau er den Vorwurf macht, bleibt jedoch unklar – möglicherweise meint er die führenden Mächte des Westens. Diese nicht näher bezeichneten Parteien würden sich den Schutz der Menschenrechte auf die Fahnen schreiben; tatsächlich ist aber für Abul Baraa gewiss, dass Organisationen wie die UNO und die NATO nur dem Zweck der Erlangung der »Weltherrschaft« dienten. Hier klingt der moderne antisemitische Topos an, alle Jüd*innen würden sich global zusammenschließen, um die Macht auf dem Planeten an sich zu reißen – diese Narration findet sich am prominentesten in der Anfang des 20. Jahrhunderts in Umlauf gebrachten antisemitischen Erzählung »Protokolle der Weisen von Zion«, die an ältere Vorbilder anknüpft.[20] Zudem ist die Behauptung, die UNO sei ein Instrument zionistischer Weltherrschaft und zu diesem Zweck von jüdischen Verschwörer*innen gegründet worden, ein im Spektrum des politischen Islam verankerter Mythos, der sich auch in Artikel 22 der Hamas-Charta von 1988 findet.[21] In Abul Baraas Predigt bleibt allerdings unklar, ob die Weltherrschaft von Israel selbst oder den das Land unterstützenden Mächten übernommen werden soll. Für die Zuhörenden ist diese Frage wahrscheinlich unerheblich, denn die in der Predigt vermittelte Hauptbotschaft ist, dass die de jure festgeschriebenen Zwecke internationaler Organisationen Makulatur sind und diese letztlich eine ungerechte Ordnung zementierten, von der Israel profitiere.

Mit dem Verweis auf die Tötungen von Kindern und Frauen durch Israel suggeriert Abul Baraa, dass er die israelische Regierung am selben Maßstab misst wie seine muslimische Ingroup, der die Tötung selbiger im Krieg verboten sei. Abgesehen davon, dass Abul Baraa seine gegen Israel gerichteten Vorwürfe nicht belegt, legt er jedoch einen doppelten Standard an, da er eine abstrakte religiöse Norm mit mutmaßlich begangenen konkreten Taten vergleicht. Tatsächlich gibt es zahlreiche sich auf den Islam berufende Gruppen, die tödliche Angriffe auf minderjährige Israelis unterstützen.[22] Gerade diese Ausblendung von Verfehlungen der Ingroup bei gleichzeitiger Anklage nach Außen ermöglichen das Zeichnen einer makellosen Identität der Eigengruppe.

Gegen Ende artikuliert Abul Baraa seine Überzeugung, dass alle menschengemachten Gesetze illegitim seien, da sie nur auf »Gelüsten« basierten und permanent einem willkürlichen Wandel unterliegen würden, während Muslim*innen die vollkommenen Gesetze Gottes – gemeint ist hier die Gesamtheit islamischer Normen – befolgen würden, sich aber dafür permanent gegenüber Nicht-Muslim*innen rechtfertigen müssten (26:21ff.). Hier scheint die im orthodoxen Islam verankerte Überzeugung auf, dass Gott für wesentlichen Bereiche des menschlichen Lebens endgültige Gesetze und Regeln erlassen hat, die weder eine Legislative noch eine Privatperson zu modifizieren habe.[23] Damit nimmt Abul Baraa eine Delegitimierung des ethischen Kompasses aller Nicht-Muslim*innen wie auch der Ordnungen aller Staaten vor, die sich nicht auf die Normen des Islam stützen, darunter aller sich auf die Volkssouveränität stützenden Demokratien. Somit wird implizit auch die Legitimität des Staates Israel abgestritten. Da diese Delegitimierung sich aber nicht spezifisch gegen den jüdischen Charakter Israels richtet, liegt an diesem Punkt kein Antisemitismus vor.

Insgesamt zeigt sich, dass der israelisch-palästinensische Konflikt für Abul Baraa – trotz seiner palästinensischen Wurzeln – nicht von singulärer Bedeutung zu sein scheint. Die Mehrzahl seiner Videos befasst sich weder mit dem Konflikt noch anderen politischen Themen, und selbst in dem hier untersuchten Clip wird er nur als eines von mehreren Phänomenen behandelt, bei denen aus Sicht des Predigers Unrecht an Muslim*innen verübt wird und gegen die gewaltsamer Widerstand gerechtfertigt sei. Gleichwohl finden sich Israel dämonisierende Beschreibungen ebenso wie die Anwendung eines doppelten Standards, weil Israel an Kriterien gemessen wird, die Abul Baraa auf seine eigene muslimische Ingroup nicht anwendet. Zudem gibt es Anklänge an die klassische Verschwörungserzählung des modernen Antisemitismus, wonach Jüd*innen nach der Weltherrschaft strebten. Abul Baraas Darstellung Israels ist somit eindeutig als antisemitisch einzustufen. Gleichzeitig ist festzustellen, dass weder Israel noch die Jüd*innen zentral für Abul Baraas Konstruktion der »Identität eines Ich und Wir«[24] sind und er somit keine antisemitische Identitätspolitik im engeren Sinne betreibt. Denn Jüd*innen und als jüdisch aufgefasste Akteur*innen sind zwar eine Outgroup, von der er sich abgrenzt, um die Identität der Ingroup zu verdeutlichen – sie sind aber nicht für sich genommen das absolut Böse, sondern stehen neben gleichermaßen als böse, den göttlichen Geboten widerstrebend imaginierten Gruppen.

Der israelisch-palästinensische Konflikt wird eingebettet in ein größeres Panorama von Kriegen an anderen Orten wie Afghanistan und Irak, wo aus Sicht Abul Baraas gleichfalls Konflikte zwischen Muslim*innen und grausam agierenden Nicht-Muslim*innen stattfinden.[25] Kern der Identität seiner eigenen Ingroup ist für ihn die Bindung an die Gebote des Islam, die sich gerade wegen dieser Bindung gegen geistige und/oder physische Angriffe mehrerer ungläubiger Gruppen zu Wehr setzen muss. Jüd*innen bilden neben Christ*innen und Polytheist*innen in den islamischen Quellen nur eine von mehreren feindlichen Outgroups. Gleichwohl sind die antisemitischen Topoi, die Abul Baraa verwendet, wirkmächtig und dazu geeignet, Hass gegen Jüd*innen zu schüren und Gewalt gegen sie als vermeintlich angemessene Antwort auf Unrecht und Gewalt gegen die eigene Ingroup zu rechtfertigen.

Ausblick

Der Blick auf den radikalislamischen YouTube-Kanal Abul Baraas hat gezeigt, dass dort Inhalte zum israelisch-palästinensischen Konflikt wie zum Judentum quantitativ eine untergeordnete Rolle spielen. Dies dürfte damit zu erklären sein, dass die Auseinandersetzung mit Jüd*innen und dem Judentum in den islamischen Quellen – anders als im Christentum – keine zentrale Rolle spielt[26] und die Beschäftigung mit jüdischen Akteur*innen für einen Prediger wie Abul Baraa, der sein Islambild auf einem rigiden Verständnis dieser Quellen ausrichtet, folglich nicht im Mittelpunkt stehen kann. Weitet man den Blick auf andere Akteur*innen, die eher im Spektrum des klassischen politischen Islam verortet sind, sich stärker von Koran und Sunna lösen und politische Auseinandersetzungen in den Mittelpunkt ihrer Aktivitäten stellen, ergibt sich ein anderes Bild: So finden sich auf dem YouTube-Kanal der »Generation Islam«, die der verbotenen Ḥizb ut-Taḥrīr (»Befreiungspartei«) nahesteht[27], allein 61 Videos unter dem Stichwort »Israel«, die größtenteils explizit auf politische Diskussionen und Auseinandersetzungen Bezug nehmen. Hier ist weitere Forschung notwendig.

Auch wenn weder Israel noch Jüd*innen für Abul Baraa einen zentralen, per se die Identität seiner Ingroup definierenden Gegenstand darstellen, so sind doch antisemitische Motive offensichtlich. Die Artikulation dieser Diskursfragmente, die geradezu en passant in einem größeren inhaltlichen Zusammenhang erfolgt, ist gerade deshalb gegenüber seinem Publikum sanktionsfrei möglich, weil antisemitische Motive nicht nur im religiös-islamischen Diskurs weit verbreitet sind – weit über den radikalen Islam hinaus –, sondern auch im säkularen Diskurs der Türkei und der arabischen Welt, den viele Muslim*innen in Deutschland rezipieren.[28] Die Artikulation antisemitischer Motive wird somit nicht erst durch eine Radikalisierung oder Enthemmung möglich, die ein Tabu antisemitischer Sprechakte erodieren lässt – vielmehr rezipieren Abul Baraa und sein Publikum in erheblichem Maße Diskurse, in denen dieses Tabu nicht existiert.

Eine effektive Bekämpfung des Antisemitismus setzt nicht nur voraus, vorhandene antisemitische Narrative als solche zu benennen, sondern sie auch in islamischen Begrifflichkeiten zu kritisieren – so verurteilt etwa der Koran selbst doppelte Standards beziehungsweise das Messen mit zweierlei Maß (83:1–3). Zudem gilt es, den israelisch-palästinischen Konflikt und andere mehrheitlich muslimische Gesellschaften betreffende Auseinandersetzungen so zu thematisieren, dass die Verletzungen von Menschenrechten von Muslim*innen wie anderen Betroffenen in den Blick genommen und Wege zur Verbesserung der Menschenrechtslage erörtert werden. Gleichzeitig gilt es, eindimensionale Erklärungen zur Entstehung und Fortdauer dieser Konflikte zu meiden, die einseitige Schuldzuweisungen nahelegen und antisemitischen Narrativen Vorschub leisten können.

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Literatur::
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Quellen::
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[1]Zur Definition des Begriffes »radikaler Islam« vgl. Klevesath, Lino et al: Inhalte von Predigten im radikalislamischen Milieu. Eine Untersuchung von Moscheen in Niedersachsen, Göttingen 2023, S. 9.

[2]Vgl. o.V.: The Covenant of the Islamic Resistance Movement, in: The Avalon Project: Documents in Law, History and Diplomacy, Yale Law School, URL: https://avalon.law.yale.edu/20th_century/hamas.asp [eingesehen am 28.02.2023].

[3]Vgl. Klevesath, Lino: Antisemitismus unter Muslim*innen oder »muslimischer Antisemitismus«? Zur Frage der konzeptionellen Fassung eines gesellschaftlichen Problems, in: Demokratie-Dialog H.10/2022, S. 26–34.

[4]»Abul Baraa Tube« hatte am 09.03.2023 ca. 80.500 Abonnent*innen. Für weitere biografische Informationen vgl. Munderloh, Annemieke: »Unterwerfung ist von dir verlangt, nicht überlegen«. Wer ist Ahmad »Abul Baraa«? Ein Portrait, in: Demokratie Dialog H.5/2019, S. 48–57.

[5]Vgl. Salzborn, Samuel: Israelkritik oder Antisemitismus? Kriterien für eine Unterscheidung, in: Kirche und Israel. Neukirchener Theologische Zeitschrift, Jg. 28 (2013), H. 1, S. 5–16, URL: http://www.salzborn.de/txt/2013_Kirche-und-Israel.pdf [eingesehen am 27.02.2023], hier S. 8.

[6]Vgl. Schwarz-Friesel, Monika/Reinharz, Jehuda: Die Sprache der Judenfeindschaft im 21. Jahrhundert, Berlin 2013, S. 26.

[7]Vgl. Sharansky, Natan: 3D Test of Anti-Semitism. Demonization, Double Standards, Delegitimization, in: Jewish Political Studies Review, Jg. 17 (2005), H. 1–2, URL: https://jcpa.org/phas/phas-sharansky-s05.htm [eingesehen am 28.02.2023].

[8]Vgl. International Holocaust Remembrance Alliance: The Working Definition of Antisemitism, 26.05.2016, URL: https://www.holocaustremembrance.com/resources/working-definitions-charters/working-definition-antisemitism [eingesehen am 28.02.2023].

[9]Vgl. o.V.: The Jerusalem Declaration on Antisemitism, 2021, URL: https://jerusalemdeclaration.org [eingesehen am 28.02.2023].

[10]Nelson, Cary: Accommodating the New Antisemitism. A Critique of ›The Jerusalem Declaration‹, in: Fathom, April 2021, URL: https://fathomjournal.org/wp-content/uploads/2021/04/Nelson-PDF-2.pdf [eingesehen am 28.02.2023], S. 14

[11]Holz, Klaus/Haury, Thomas: Antisemitismus gegen Israel, Hamburg 2021, S. 17.

[12]Holz/Haury, S.16f.

[13]Vgl. Holz/Haury, S. 12–18.

[14]Im Jahr 2012 oder früher wurde eine identische, bis heute nur 86-mal abgerufene Fassung des Videos auf einem anderen Kanal hochgeladen, vgl. Ahmad Abul Baraa – Die wahren Terroristen, in: Habibiflo Dawah Produktion, 27.06.2012, URL: https://youtu.be/KPCUN9gd3ck [eingesehen am 01.03.2023].

[15]Abul Baraa: Die wahren Terroristen – Ahmad Abul Baraa, in: Abul Baraa Tube, 11.03.2018, URL: https://youtu.be/HMqeV0LTSi0 [eingesehen am 01.03.2023].

[16]Es handelt sich um einen Naschid des saudischen Dichters ʿAbd ar-Raḥmān ʿAšmāwī. Vgl. die arabischsprachige Seite für dessen Text und Informationen zum Autoren der Verse: o.V.: Ayhā al- ʿĀlamu ma haḏā Sukūt? [Oh Welt, was ist das für ein Schweigen?], in: midad.com, 08.11.2007, URL: https://midad.com/article/216324/ [eingesehen am 01.03.2023]. Der Dichter des Naschids trat 2010 dem Recherchenetzwerk MEMRI zufolge auf einem kuwaitischen TV-Kanal mit einem Gedicht auf, das die antisemitische Aussage enthielt, wonach Jüd*innen eine Täuschung aufbauten und auch Frieden nur eine Täuschung sei. Jüd*innen und »Frieden« in einem Zusammenhang zu nennen, sei eine »große Lüge«. Vgl. o.V.: Saudi Poet Abd Al-Rahman Al-’Ashmawi: Shatter the Statue of Delusion That the Jews Are Building, in: memri.org, 23.03.2010, URL: https://www.memri.org/tv/saudi-poet-abd-al-rahman-al-ashmawi-shatter-statue-delusion-jews-are-building [eingesehen am 01.03.2023].

[17]So findet sich im Koran (20:13) ein wörtliches Zitat Gottes, in dem dieser Moses als Propheten erwählt.

[18]Der Begriff »Outgroup« bezeichnet eine Gruppe, von der ein Kollektiv – die Ingroup – sich (bewusst oder unbewusst) abgrenzt. In Fällen, in denen »die Ingroup-Identifikation hoch ausfällt« (Schenke, Julian et al.: Niedersächsischer Demokratie-Monitor 2021. Politische Einstellungen in Niedersachsen während der Corona-Pandemie, Göttingen 2021, S. 18, Fußnote 14), besteht die Gefahr, dass Stereotype über Angehörige der Outgroup gebildet und diese diskriminiert werden.

[19]Vgl. Schwarz-Friesel, Monika/Reinharz, Jehuda: Inside the Antisemitic Mind: The Language of Jew-Hatred in contemporary Germany, Waltham 2017, S. 85. Das Beklagen von realer tödlicher militärischer Gewalt gegen Kinder – und gegebenenfalls deren Verurteilung, wenn angemessene Maßnahmen zum Schutz von Zivilist*innen fehlen – ist per se nicht antisemitisch, sofern keine doppelten Standards angewendet werden. Letzteres tut Abul Baraa, da er tödliche Angriffe auf israelische Minderjährige unerwähnt lässt (s.u.).

[20]Benz, Wolfgang: Die Protokolle der Weisen von Zion, München 2007, S. 7–18.

[21]Vgl. o.V.: The Covenant of the Islamic Resistance Movement, Article Twenty-Two.

[22]Stellvertretend für zahllose Beispiele sei hier die zustimmende Reaktion der Hamas und des Islamische Dschihads im November 2022 auf einen Angriff auf eine Bushaltestelle genannt, bei der ein 15-jähriger israelischer Jugendlicher getötet wurde, vgl. Bateman, Tom/Gritten, David: Jerusalem bombings: Teenager killed in rare twin attacks at bus stops, in: bbc.com, 23.11.2022, URL: https://www.bbc.com/news/world-middle-east-63726676 [eingesehen am 06.03.2023].

[23]Offenere Formen des orthodoxen Islam sehen in einigen Bereichen einen Ergänzungsbedarf für menschengemachte Regeln, während viele radikalislamische Varianten einen solchen nahezu negieren.

[24]Holz/Haury, S. 16.

[25]Zwar lässt sich Abul Baraas Wut auf die USA und Israel als jüdischem Akteur, seine Melange aus antisemitischen und antiamerikanischen Motiven auch als Chiffre für den Hass auf die politische Ordnung der Moderne lesen, in welcher dem Individuum spezifische Menschenrechte zugeordnet werden und Menschen individuell wie kollektiv im Rahmen des Nationalstaates als autonome Subjekte handeln dürfen. Tatsächlich lehnt Abul Baraa diese Idee ab, da der Mensch sich nach seiner Auffassung stets an göttlichen Geboten orientieren müsse und autonomes moralisches Handeln als Illusion abgetan wird. Jedoch kritisiert er auch andere Staaten wie Russland, die nicht als Sinnbild der modernen Ordnung gelten. Vgl. Abul Baraa: Scheinargument gegen den Islam_«Darf man Andersgläubige töten«?, 19:39ff. in: Abul Baraa Tube, 18.08.2020, URL: https://youtu.be/OUbqlnA7vpY [eingesehen am 28.02.2023].

[26]Vgl. Holz/Haury, S. 169.

[27]Vgl. Hild, Marvin: »Muslimisch identitär?«, in: Demokratie-Dialog H. 11/2022, S. 46–53.

[28]Vgl. Klevesath.